Körperkontakt – wichtig fürs Kind: Körperliche Nähe zwischen Eltern und Babys fördert die Entwicklung deines Kindes und ist gut für sein Wohlbefinden. Schon von Geburt an brauchen Neugeborene Berührungen – um sich geborgen zu fühlen und Vertrauen in ihre Umwelt zu entwickeln. Aber was bewirkt Körperkontakt wirklich? Und warum ist er so wichtig für Babys? In diesem Artikel erfährst du, wie bedeutend Nähe für deinen Schatz ist und wie du sie am besten im Alltag gibst.
Warum ist Körperkontakt für Babys so wichtig? 6 Effekte
Babys sind auf die Hilfe ihrer Eltern angewiesen. Sie haben von Natur aus Trennungsangst und deswegen ein natürliches Bedürfnis nach Nähe. Das ist ein maßgeblicher Grund, warum sie so wichtig ist. Körperkontakt zwischen Eltern und Kind hat aber auch weitere positive Effekte. Diese körperliche Nähe kann zum Beispiel das Kuscheln mit den Eltern oder das Tragen deines Kindes sein. Das Baby nimmt deinen Geruch, deine Wärme und deinen Herzschlag wahr. Angenehme Berührungen setzen das sogenannte Kuschelhormon Oxytocin frei – eines unserer Glücks- und Bindungshormone. Und das wirkt sich wiederum positiv auf dein Kind aus. Hier sind 6 konkrete Effekte von körperlicher Nähe zwischen Eltern und Kind:
- Bindung und Vertrauen: Körperliche Nähe ist die Basis für eine sichere Eltern-Kind-Beziehung – auf Englisch Bonding. Diese Bindung und das Gefühl von Geborgenheit sind wichtig. Denn so lernt dein Kind, sich auf andere Menschen zu verlassen und eine gesunde Beziehung zu ihnen aufzubauen. Dein Baby kann somit das sogenannte Urvertrauen entwickeln.
- Minderung von Stress und Angst: Körperkontakt hilft Babys dabei, ihre Gefühle zu regulieren. Die körperliche Nähe und der wahrnehmbare Herzschlag der Eltern können dein Kind beruhigen und entspannen. Denn Oxytocin kann das Stresshormon Cortisol senken. Das kann auch Angst mindern. Dies wiederum kann dazu führen, dass dein Kind weniger schreit.
- Stärkung des Immunsystems: Körperkontakt kann ebenfalls das Immunsystem positiv beeinflussen. Regelmäßige Berührungen können beispielsweise weniger anfällig für Erkältungsviren machen.
- Bessere Schlafqualität: Damit dein Schatz möglichst ruhig schlafen kann, brauchst du mehr als ein gemütliches Babybett. Durch die regelmäßige körperliche Nähe zu Mama und/oder Papa schlafen viele Babys ruhiger. Denn sie fühlen sich wie beschrieben insgesamt geborgener und entspannter.
- Weitere körperliche Effekte: Darüber hinaus können Babys durch die körperliche Nähe ihre Körpertemperatur besser regulieren. In der Regel sind ihre Blutzuckerwerte stabiler und sie atmen besser.
- Gesundes Selbstwertgefühl: Aufgrund dieser positiven Effekte ist es wahrscheinlicher, dass dein Kind später ein gesundes Selbstbewusstsein entwickelt. Es ist aufgrund deiner Fürsorge und Näher vermutlich widerstandsfähiger und fähig, Empathie zu empfinden.
Wie kann ich im Alltag den Körperkontakt zu meinem Kind fördern? 10 Tipps
Klar, wir kennen im Alltag alle nahezu alltägliche Berührungen wie Umarmungen oder Schulterklopfen unter Erwachsenen und mit älteren Kindern – aber wie ist das mit Babys? Es gibt viele Möglichkeiten, wie du Körperkontakt ganz einfach in euren Alltag einbauen kannst. Hier sind 10 Tipps, wie du deinem Baby durch Nähe Geborgenheit und Sicherheit schenken kannst:
- Andere Bezugspersonen: Zunächst sei gesagt, dass wir in diesem Artikel zwar bislang Eltern als (die wichtigsten) Bezugspersonen genannt haben. Grundsätzlich kommen aber natürlich auch andere Personen als solche in Frage. Dein Kind hat auch ein positives Erlebnis, wenn es von seinen Großeltern, Geschwistern oder FreundInnen positive körperliche Nähe bekommt. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass die jeweilige Person für dein Kind bereits vertraut ist.
- Blickkontakt: Blickkontakt mit deinem Baby kann eure Bindung zusätzlich stärken und ebenfalls Oxytocin ausschütten. Also schaue deinem Schatz beim Halten oder Kuscheln doch bewusst in die Augen.
- Haut-zu-Haut-Kontakt: Halte dein Baby doch mal direkt an deiner Haut. Dieser Haut-zu-Haut-Kontakt ist besonders beruhigend und intensiv. Unter anderem deswegen legen übrigens Pflegekräfte das Neugeborene schnellstmöglich in die Arme der frischgebackenen Mutter. Auch in diesem Kontext benutzen viele gerne das Wort Bonding.
- Kuscheln: Bewusste Momente des Kuschelns tun sowohl deinem Kind als auch dir gut. Macht es euch bequem, zum Beispiel auf dem Sofa oder im Bett. Halte deinen Schatz im Arm und streiche ihm beruhigend über den Rücken.
- Tragen und Tragetücher nutzen: Auch ein Tragetuch oder eine Babytrage bietet dir eine tolle Möglichkeit, deinem Baby Nähe zu schenken. So spürt es deinen Herzschlag und kann gegebenenfalls ruhig einschlafen.
- Stillen und Füttern in ruhiger Umgebung: Lasse dir beim Stillen oder Fläschchengeben ruhig Zeit und genieße diesen Moment der Nähe.
- Babymassage: Viele Eltern schwören auf die beruhigende Wirkung einer Babymassage. Sie schenkt eine besondere Form der Nähe und kann deinem Baby bei der Verdauung helfen.
- Gemeinsames Spielen: Auch beim Spielen kannst du Nähe schaffen. Halte Händchen, streichle das Köpfchen und lass dein Baby spüren, dass du da bist.
- Nähe beim Einschlafen: Wenn dein Baby beim Einschlafen deine Hand halten oder dich nah bei sich haben kann, wird es meist ruhiger und schläft entspannter ein.
- Auf Überforderung achten: Achte auf die Signale deines Babys. Ist es unruhig, gähnt es oder weint es sogar, dann ist es vielleicht von deiner Nähe überfordert. Teste die Art und Intensität der Nähe aus und lerne so das individuelle Nähebedürfnis deines Kindes kennen.
Körperkontakt ist eine essentielle Grundlage für die körperliche, emotionale und geistige Entwicklung deines Babys. Er fördert die Bindung zwischen dir und deinem Kind, hilft bei der Stressbewältigung und trägt dazu bei, dass dein Baby Vertrauen in seine Umwelt gewinnt. Also schenke deinem Kind doch die Nähe, die es braucht – und dir selbst dadurch Momente der Verbundenheit und Freude.